Atlas-Film 1985
Im Kurzfilm „Atommacho” führt der Hauptdarsteller Willy Harlander als bayerischer Bauer Selbstgespräche zum Thema Atomstrom. Am Kneipentisch verwendet er zur Veranschaulichung seiner Argumente Feuerzeug, Zigaretten und Bleistift. Zum Atomthema haut er ordinäre Macho-Sprüche raus über Frauen und Arbeitslosigkeit. Die Satire provoziert immer wieder heftige Diskussionen.
Süddeutsche Zeitung
„[…] der ‘Atommacho’ wurde erstmals beim Europäischen Umweltfilmfestival gezeigt. Anders als bei ‘Vergiftet oder arbeitslos?’ werden nicht Sachverhalte eingepaukt, sondern das Weitergrübeln im eigenen Hirn angeregt […]”
Spektrum Film
„[…] es lohnt, sich mit Formen und Bildern von Filmen auseinander zu setzen. Neue Formen, neue Bilder aber sind rar. Eines der wenigen Beispiele aus neuerer Zeit ist Bernward Wembers ‘Atommacho’. Es ist kein analytisch genau kalkulierter Film, eher eine Gedankensammlung, um eine Diskussion auszulösen. In Biertischgesprächen wird über Atomstrom und über Frauen geredet. Eine Satire ist das, die die scheinbar seltsamsten Dinge und Probleme verbindet. Vom Feuerzeug zum Atomstrom, zur Arbeitslosigkeit von Frauen. Die 24 Minuten dieser spitzen Sticheleien gehen wie im Flug vorbei. Die provokative Art fördert die Diskussion zum Thema […]”
Tageszeitung taz
„[…] Bernward Wember fand mit seinem neuen Film ‘Atommacho’ nicht den Stein der Weisen. In seinem Diskussionsanreißer lässt er einen Stammtischbruder Tee trinken und mit Streichhölzern herumhantieren (welcher Stammtischbruder trinkt Tee?) und Senf über die Atomkraft von sich geben. Natürlich quasselt der Hauptdarsteller Bayrisch. Warum das so ist? Das mache ich in Anlehnung an Krötz, meinte der ausgefuchste Prof aus Berlin. Der ‘Atommacho’ wirkt steril und konstruiert […]”
Fachzeitschrift Natur
„[…] ein Mann sitzt in einer Wirtschaft. Unter Zuhilfenahme alltäglicher Gegenstände erklärt er, wie das so ist mit dem Atomstrom, den Frauen und der Arbeitslosigkeit. Seine Hände arrangieren die Gegenstände, um seine Erkenntnisse zu unterstreichen. Die Sprache wird bildhaft durch das Arrangement alltäglicher Gegenstände. Komplizierte Zusammenhänge sind selten so entschieden, so einfach und so sinnlich dargestellt worden […]”
Badische Zeitung
„[…] was sich hier abspielt, regt die Phantasie des Zuschauers in der Tat mehr an, als eine Studium-Generale-Vorlesung zum Thema Atomkraft. Die auf den ersten Blick banale Satire auf einen bayerischen Besserwisser gerät am Ende zum todernsten Demonstrationsspiel von Wissenschaft, Technik und Natur […]”
Karl-Hofer-Preis
Der Film wurde ausgezeichnet für die ‘Synthese von Kunst und Wissenschaft’.